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Vertrauen

4. August 2025 | Von Michele Centemero

 

Vertrauen für Europas digitale Zukunft: Wie die digitale Identität vorangebracht werden kann

Während sich Europa auf die Einführung der europäischen digitalen Identitäts-Wallets vorbereitet, trägt Mastercard dazu bei, dass Vertrauen, Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit in jede Interaktion integriert werden.

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Michele Centemero

EVP,

Dienstleistungen Europa, 

Mastercard

Unabhängig davon, ob es sich um die Eröffnung eines Bankkontos, den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen oder den Online-Kauf von Waren mit Altersbeschränkung handelt, werden die Menschen oft aufgefordert, grundlegende Details wie Alter oder Standort zu überprüfen. Doch allzu oft ist dieser Prozess langsam, verwirrend oder invasiv. Das sollte nicht so sein. 

Heutzutage sollte die Identitätsprüfung so schnell, einfach und vertrauenswürdig sein wie das Bezahlen mit der Karte. Doch die Realität ist krass: Laut der EU-Agentur für Cybersicherheit macht Identitätsdiebstahl mittlerweile über 40 % des Online-Betrugs in Europa aus. Und eine aktuelle Studie zeigt, dass mehr als 60 % der Europäer bei Ausweiskontrollen auf Probleme stoßen – was häufig zum Abbruch von Transaktionen und Vertrauensverlust führt. 

Aus diesem Grund baut sich die Dynamik um einen schlankeren, datenschutzorientierten Ansatz für die Identität in Europa auf. Mit über 500 Millionen Bürgern, die auf alles zugreifen, von Finanzdienstleistungen bis hin zu Behördenportalen, besteht ein klarer Bedarf an einer vertrauenswürdigen, konsistenten Methode, um zu beweisen, wer wir sind – digital und sicher. Das ist die aktuelle Vision hinter der European Digital Identity (EUDI) Wallet, die entwickelt wurde, um dies zu ermöglichen. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass bis 2030 bis zu 80 % der EU-Bürger es für alltägliche Aufgaben wie das Mieten eines Autos, das Unterzeichnen eines Mietvertrags oder das Online-Verifizieren des Alters als nahtlose Alternative für die sichere Authentifizierung (SCA) und mehr nutzen könnten.

Bei Mastercard arbeiten wir daran, diese Entwicklung zu unterstützen. Wir sind der Meinung, dass sich eine digitale Identität so natürlich und zuverlässig anfühlen sollte wie eine Zahlung. So wie wir dazu beigetragen haben, Zahlungen weltweit einfach und sicher zu machen, bringen wir denselben Ansatz in das europäische Ökosystem der digitalen Identität ein – angefangen bei der Sicherstellung, dass die Altersverifizierung reibungslos funktioniert und alle schützt.

Wir beteiligen uns aktiv an branchenweiten Initiativen, die von der Europäischen Kommission finanziert werden, um die EUDI Wallets gemäß der Verordnung zu testen. Als beratender Partner im NOBID-Projekt haben wir dazu beigetragen, sichere und benutzerfreundliche Anwendungsfälle für Zahlungen zu definieren. Parallel dazu sind wir auch Partner im WE BUILD-Konsortium, einem weiteren groß angelegten Pilotprojekt, bei dem wir mit fast 200 Partnern zusammenarbeiten werden, um reale Anwendungen im Privat- und Geschäftskundengeschäft, einschließlich Zahlungen, zu testen.    

Unsere Zusammenarbeit mit Identitätsinnovatoren wie Lissi konzentriert sich auf die sichere Tokenisierung unserer Zahlungsdaten und deren Integration in EUDI Wallets. Diese Bemühungen unterstützen ein vertrauenswürdiges, interoperables digitales Identitätsökosystem in ganz Europa und stehen im Einklang mit unserer umfassenderen Strategie, das volle Potenzial der EUDI-Infrastruktur auszuschöpfen. Auf diese Weise möchten wir kartenbasierte Zahlungen in EUDI-Wallets integrieren, die starke Kundenauthentifizierung (SCA) harmonisieren und erweiterte Transaktionen unterstützen, die Zahlungsdaten mit verifizierten Attributen wie Alter, Studentenstatus oder Wohnsitz kombinieren. Letztendlich besteht unser Ziel darin, sicherzustellen, dass Mastercard-Anmeldeinformationen universell zugänglich bleiben, in die Identitätsrahmen der Zukunft eingebettet sind und das Vertrauen von Verbrauchern, Unternehmen und Regierungen gleichermaßen genießen.

Um ein sicheres und konsistentes globales Identitätsökosystem aufzubauen, spielt Mastercard eine aktive Rolle bei der Gestaltung internationaler Standards. Wir engagieren uns in wichtigen globalen Gremien – darunter EMVCo, die FIDO Alliance und zuletzt als führendes Mitglied der OpenWallet Foundation, die von der Linux Foundation Europe gehostet wird. 

In einer Welt, in der die KI voranschreitet und die Cyberbedrohungen zunehmen, ist Vertrauen im Internet keine Option, sondern unerlässlich. Mastercard hat Händlern und Banken dabei geholfen, Risiken anhand von Details wie Namen und Zahlungsinformationen einzuschätzen und Milliarden sicherer digitaler Transaktionen mit dem EMV 3D Secure-Protokoll unterstützt. Im Juni 2024 implementierte Mastercard neue EMVCo- Spezifikationen, um dieses System mit einem neuen Dienst zur Überprüfung von Identitätsattributen zu aktualisieren. Dieser ermöglicht es Banken, zusätzliche Karteninhaberdaten wie Alter, Geburtsdatum und Adresse zu bestätigen, um die Sicherheit zu verbessern.

Dies basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Absicherung von Milliarden von Online-Transaktionen jährlich durch 3D Secure. Indem wir Identitätsprüfungen intelligenter und weniger aufdringlich gestalten, möchten wir, dass sich jeder – ob Käufer, Banken oder Händler – online sicher und zuversichtlich fühlt. 

Wir tragen auch dazu bei, Vertrauen auf nationaler Ebene aufzubauen. In Großbritannien ist Mastercard beispielsweise nach dem britischen Digital Identity and Attributes Trust Framework als Orchestrierungsdienstleister zertifiziert und erfüllt nationale Standards für Sicherheit, Datenschutz und Benutzerinhalte. Darüber hinaus kann Mastercard in die Gov.UK Wallet-Infrastruktur integriert werden, um die Überprüfung von Identitätsattributen in Großbritannien zu erleichtern und zertifizierten Unternehmen die Verwendung von Identitätsattributen zu ermöglichen, die direkt aus der Wallet eines Benutzers stammen. 

Vom Zugang zu Behördendiensten bis hin zum Schutz der Verbraucher im Internet wird die digitale Identität bald jeden Bereich unseres Lebens berühren. Der Erfolg dieses Ökosystems hängt von einem entscheidenden Punkt ab: Vertrauen. 

Durch laufende Investitionen in biometrische Authentifizierung, KI-gestützte Betrugserkennung und Privacy-by-Design-Lösungen tragen wir dazu bei, das Vertrauen aufzubauen, das Europa braucht, um im digitalen Zeitalter führend zu sein.