Kryptowährungen: Die Evolution im Zahlungsverkehr

26. März 2021 | Zurich | Von Juliane Schmitz-Engels

10 Jahre nach Start des Bitcoins existieren inzwischen rund 2.600 verschiedene digitale Währungen. Diese lassen sich vereinfacht in drei Kategorien einordnen:

  • Central Bank Digital Currencies (CBDC) sind digitales Zentralbankgeld, das auf einer neuen technischen Infrastruktur emittiert und als gesetzliches Zahlungsmittel von Zentralbanken herausgegeben wird.
  • Stable Coins sind Kryptowährungen, die den Wert eines Assets abbilden. Das können Fiat-Währungen, Edelmetalle oder ähnliches sein. Sie werden in den meisten Fällen vom privaten Sektor ausgegeben, oft sind sie durch Einlagen bei einer Geschäftsbank gedeckt, wie zum Beispiel die an den US-Dollar gebundene Kryptowährung Tether oder USDC (Circle).
  • Free floating Kryptowährungen wie der Bitcoin basieren auf einem dezentral organisierten Buchungssystem. Transaktionen werden über die Blockchain abgewickelt. Sie funktionieren unabhängig von Banken und staatlichen Institutionen.

Die Aktivitäten von Mastercard fokussieren sich auf die ersten beiden Kategorien, da free floating Kryptowährungen unter anderem aufgrund ihrer hohen Volatilität eher als Anlageinstrument dienen und nicht für den Zahlungsverkehr geeignet sind.

Wir sind überzeugt, dass digitale Währungen als Zahlungsinstrument für Konsumenten und Unternehmen eine wichtige Rolle spielen können. Kryptowährungen müssen jedoch auch das Vertrauen der verschiedenen Marktakteure erlangen. Daher messen wir jegliche Krypto-Assets an folgenden Kriterien, bevor wir sie für den Zahlungsverkehr in unserem Netzwerk zulassen:

  1. Stabilität zum Beispiel durch die Verbindung zu einer Fiat-Währung ist notwendig, um Sicherheit und Werterhaltung der virtuellen Währung zu gewährleisten.
  2. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in allen Regionen, wo die jeweilige Kryptowährung zum Einsatz kommt. Aufgrund der hohen Komplexität im Bereich digitaler Assets und der sehr unterschiedlichen Bestimmungen in den einzelnen Ländern, analysieren wir die gesetzlichen Rahmenbedingungen sehr genau und arbeiten eng mit den nationalen Regulierungsbehörden zusammen.
  3. Konsumentenschutz: Wir benötigen bei Digitalwährungen das gleiche Mass an Sicherheit, dass die Menschen von Kartenzahlungen kennen. Dazu gehört auch Datenschutz und die Sicherheit von Konsumenteninformationen, genauso wie Schutz vor Betrug und Diebstahl.

Grossteil der Zentralbanken forscht bereits aktiv an digitalem Geld

Weltweit forschen bereits 86 Prozent der Zentralbanken aktiv an CBDCs, wie eine aktuelle Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zeigt. Rund 60 Prozent der Zentralbanken experimentieren sogar schon mit digitalen Währungen. Es wird damit gerechnet, dass in den nächsten drei Jahren rund 20 Prozent der Weltbevölkerung eine CBDC erhalten werden. Die Bahamas haben letztes Jahr mit der virtuellen Währung „Sand Dollar“ weltweit die erste digitale Zentralbankwährung (CBDC) eingeführt.

CBDC-Testplattform für Zentralbanken

Um die Zentralbanken bei der Einführung und Umsetzung von CBDCs zu unterstützen, hat Mastercard eine proprietäre virtuelle Testumgebung für digitales Zentralbankgeld entwickelt. Mit der virtuellen Testplattform, die individuell an die Umgebung angepasst werden kann, können die Zentralbanken die Einführung von Digitalwährungen simulieren und Anwendungsfälle bewerten. So kann beispielsweise die Ausgabe, der Vertrieb und die Transkationen von Digitalwährungen zwischen Banken, Finanzdienstleistern und Konsumentenn getestet werden.

Mastercard baut Krypto-Engagement aus

Erst Anfang des Jahres hatte Mastercard angekündigt, das eigene Bezahlnetzwerk für Kryptowährungen zu öffnen. Mastercard unterstützt bereits eine schnell wachsende Anzahl von Kartenprogrammen, mit denen Konsumenten ihre digitalen Währungsguthaben für alltägliche Transaktionen in Fiat-Währungen umwandeln können. Auf diese Weise können Krypto-Börsen, Wallets und Banken das wachsende Ökosystem für digitale Währungen effektiver nutzen.

Noch befinden wir uns in der Frühphase der Krypto-Evolution. Wenn Sie mehr über Kryptowährungen und die dahinter stehende Technologie erfahren möchten, melden Sie sich am besten gleich beim START Summit 2021 an. Arne Pache, Vice President Digital Solutions bei Mastercard, spricht heute, dem 26. März um 19:10 Uhr, auf der Gründerkonferenz über „Evolution of Payments in a Sustainable World“.

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Juliane Schmitz-Engels, Director, Communications Germany and Switzerland