Mastercard Economics Institute zeigt die aktuellen Reisetrends 2024: München ist das beliebteste Sommerreiseziel – Frankfurt auch unter Top 10

11. Juni 2024 | Frankfurt | Von Juliane Schmitz-Engels
  • Urlauber:innen bleiben im Schnitt 2 Tage länger pro Reise in Europa als vor der Pandemie
  • Tourist:innen halten sich durchschnittlich 4,5 Tage in Deutschland auf
  • Deutsche Urlauber:innen geben 12 Prozent ihres Reisebudgets für Erlebnisse aus
  • Neben München sichert sich Frankfurt Platz 9 unter den weltweit beliebtesten 10 Reisezielen
Weltweit ist München in diesem Sommer das beliebteste Reiseziel © Unsplash

Weltweit ist München in diesem Sommer das beliebteste Reiseziel © Unsplash

Wie die „Travel Trends 2024“ des Mastercard Economics Institute zeigen, sind die marktweiten Verbraucherausgaben für Reisen bis März 2024 stabil, während das Passagieraufkommen deutlich steigt. Trotz schwankender Wechselkurse und unterschiedlicher Preisniveaus bleibt der Wunsch zu reisen stärker denn je. Die Reisebranche boomt in diesem Jahr: Neun der letzten zehn rekordverdächtigen Ausgabentage in der weltweiten Kreuzfahrt- und Flugindustrie fanden in diesem Jahr statt.1 Die Analyse stützt sich auf aggregierte und anonymisierte Transaktionsdaten, einschließlich Mastercard SpendingPulse sowie Datenquellen von Drittanbietern. Dabei wurden 74 Märkte untersucht. Die Ergebnisse geben einen tiefen Einblick in die wichtigsten Reisetrends in Deutschland, Europa und weltweit. 

Längere Reisen: Tourist:innen halten sich im Schnitt 4,5 Tage in Deutschland auf

In Europa hat sich die Aufenthaltsdauer pro Reise im letzten Jahr im Vergleich zu vor der Pandemie um zwei Tage verlängert. In Europa erhöhte sich die durchschnittliche Reisedauer von 3,2 Tagen im Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 auf 5,3 Tage im Zeitraum April 2023 bis März 2024. In Deutschland halten sich Tourist:innen im Schnitt 4,5 Tage auf, vor der Pandemie waren es nur 1,9 Tage. Weltweit stieg die durchschnittliche Reisedauer im oben genannten Vergleichszeitraum von 4,5 auf 5,5 Tage. Von längeren Aufenthalten profitierten insbesondere Reiseziele mit erschwinglichen Preisen und wärmerem Klima.

Der Tourismus entwickelt sich in den europäischen Ländern weiterhin überdurchschnittlich gut

Die Reiseindustrie in Europa ist einer der widerstandsfähigsten Sektoren innerhalb der europäischen Wirtschaft. Trotz Inflation und höherer Zinssätze nach der Pandemie bleibt die Nachfrage nach Urlaubsreisen stark. Die Zahl der Übernachtungen in Europa belief sich im Jahr 2023 auf 2,91 Milliarden, verglichen mit 2,88 Milliarden im Jahr 2019.2 Zudem nimmt die Bedeutung von US-Tourist:innen in Europa zu: In Spanien stieg ihr Anteil von 4 Prozent im Jahr 2019 auf 5 Prozent im Jahr 2023, im gleichen Zeitraum stieg der Anteil von Ankünften aus den USA in Portugal von 6 auf 9 Prozent und in Großbritannien von 13 auf 16 Prozent.3

München ist das angesagteste Reiseziel diesen Sommer, gefolgt von Tokio und Tirana

Weltweit ist München in diesem Sommer – im Reisezeitraum Juni bis August 2024 – das beliebteste Reiseziel und verzeichnet den größten Nachfrageanstieg.[4] Die bayerische Hauptstadt bietet diesen Sommer zahlreiche Großveranstaltungen: Am 14. Juni findet mit der Partie Deutschland gegen Schottland das EM-Eröffnungsspiel satt. Insgesamt werden sechs Spiele der UEFA EURO 2024 in der Münchner Allianz Arena ausgetragen. Ein großes Fan-Programm gibt es begleitend im Olympiapark. Außerdem gastieren gleich mehrere internationale Musikgrößen in den Sommermonaten in München.

Beliebteste Reiseziele für den Sommer 2024 © Mastercard

Beliebteste Reiseziele für den Sommer 2024 © Mastercard

Tokio rangiert auf Platz zwei der Liste. Japan hielt seine Grenzen während der Pandemie fast zweieinhalb Jahre lang für Tourist:innen geschlossen. Erst im Frühjahr 2023 wurden sämtliche Einreisebeschränkungen wieder aufgehoben. Seitdem nahm der Tourismus stark zu und erreichte mit mehr als 3 Millionen Besucher:innen im März 2024 den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1964. Zudem macht der historisch schwache Yen einen Urlaub in Japan für viele Menschen erschwinglich. So war Japan das Top-Reiseland im Zeitraum von April 2023 bis März 2024.

Die Nummer drei auf der Liste ist Tirana. Die albanische Hauptstadt liegt etwa eine Stunde von den preisgünstigen Urlaubsorten an der Adriaküste sowie zwei Stunden südlich von den Albanischen Alpen entfernt, die ein beliebter Ausgangspunkt für Wandertouren sind. Das aufstrebende Reiseziel ist vor allem bei Reisenden aus Nordeuropa beliebt. 

Im Jahr 2024 verzeichnen die preiswerteren Badeziele Albaniens, Kroatiens und der Türkei mit das höchste Wachstum im Flugverkehr. Besonders stark wächst der Tourismus in Albanien, wo sich die Zahl der Flugverbindungen seit 2019 verdoppelt hat und die Anzahl der Touristenankünfte von 12 Millionen im Jahr 2019 auf 17 Millionen im Jahr 2023 gestiegen ist.[5]

Top-Luxusreisen vs. Billigurlaub

Mehr als die Hälfte der 20 teuersten Sommerreiseziele in Europa liegen in Italien. An der Adria sind Taormina, Rimini oder mehrere Strandorte in der Nähe von Venedig angesagt, darunter Caorle, Jesolo, Lignano und San Michele al Tagliamento. Französische Orte an der Côte d'Azur wie Cannes, Ramatuelle und Saint-Tropez haben es in die Top 20 der luxuriösesten Reiseziele geschafft. Die günstigsten internationalen Sommerreiseziele sind Hauptstädte wie Budapest, Bukarest, Prag oder Warschau sowie die spanischen Küstenregionen Costa Brava oder Costa del Sol. [6]

Urlauber:innen weichen zunehmend auf die Nebensaison aus

Der Tourismus in Europa verlagert sich von der Hochsaison (Juli bis August) auf die Nebensaison (Mai bis Juni und September bis Oktober).7 Der Anteil der Übernachtungen in der Europäischen Union in der Nebensaison ist in den letzten zehn Jahren um 1,8 Prozentpunkte gestiegen.8 Diese Verlagerung ermöglicht ein anhaltendes Wachstum des europäischen Reiseverkehrs, da der Hochsommer auf Kapazitätsengpässe stößt. Zu den Ländern mit der größten Verlagerung weg von den Hochsommermonaten gehören Mittelmeerländer wie Griechenland, Italien, Kroatien und Portugal. Aber auch nördliche Länder wie Dänemark, Finnland, die Niederlande und Schweden verzeichnen eine Verlagerung weg vom Hochsommer.

Deutsche Urlauber investieren durchschnittlich 12 Prozent ihres Reisebudgets für Erlebnisse und Nachtleben

Die Verbraucher:innen bevorzugen besondere Erlebnisse vor materiellen Gütern – auch auf Reisen. Laut „SpendingPulse Destinations“,[9] der die Umsätze im stationären und Online-Einzelhandel über alle Zahlungsarten hinweg misst, belaufen sich die Ausgaben für Erlebnisse inzwischen auf 12 Prozent des Tourismusumsatzes. Das ist der höchste Wert seit mindestens fünf Jahren (Stand: März 2024). Reisende aus dem Vereinigten Königreich geben im Schnitt einen von sechs Euro (16,8 Prozent) für Erlebnisse und Nachtleben aus. Bei australischen Urlauber:innen sind es sogar einer von fünf Euro (19,1 Prozent). Deutsche Tourist:innen liegen mit einem Anteil von 12,1 Prozent im Mittelfeld. Zu den europäischen Metropolen mit dem lebhaftesten Nachtleben im Sommer zählen Amsterdam, Barcelona, Dublin, Kopenhagen, Lissabon, London, Paris und Rom.10

„Der Tourismus in Europa zeigt sich weiterhin robust und wird durch einen steigenden Zustrom von US-Amerikaner:innen gestärkt, die es in beliebte Reiseziele wie Portugal, Spanien und das Vereinigte Königreich zieht“, erklärt Dr. Peter Robejsek, Geschäftsführer für Deutschland bei Mastercard. „Unsere Beobachtungen zeigen eine bemerkenswerte Verschiebung in die Nebensaison, da europäische Reisende sich für die milderen Monate Mai bis Juni sowie September bis Oktober entscheiden und die überfüllte Hochsaison im Sommer meiden. Darüber hinaus wird die Erlebniswirtschaft in Europa weiter zunehmen. Die Reisenden neigen eindeutig dazu Reiseziele auszuwählen, die wertvolle Erlebnisse und Authentizität versprechen.“

Umfassende Unterstützung für Reisende und die Tourismusbranche

Mastercard unterstützt den globalen Tourismussektor mit einer Reihe von Dienstleistungen. Marktanalysen und regelmäßige Dateneinblicke helfen dabei, sich verändernde Verbrauchertrends frühzeitig zu erkennen und passende Strategien zur Kundenbindung zu entwickeln, um das Reiseerlebnis zu personalisieren und die Markentreue zu fördern. Und mit den umfassenden Reisevorteilen und Annehmlichkeiten können die Karteninhaber:innen sowohl ihre Reiseerlebnisse als auch die alltäglichen Einkäufe in aller Ruhe genießen.

Den vollständigen Bericht „Travel Trends 2024: Breaking Boundaries“ können Sie hier einsehen. Weitere Dokumente und Auswertungen des Mastercard Economics Institute finden Sie hier

[1] Mastercard Economics Institute Analyse des aggregierten und anonymisierten vermittelten Verbrauchsmengen (nominaler US-Dollar, nicht um Wechselkurse bereinigt) bis März 2024
[2] Mastercard Economics Institute Analyse der offiziellen Daten von Eurostat.
[3] Mastercard Economics Institute Analyse der offiziellen Daten von Eurostat.
[4] Mastercard Economics Institute Analyse von aggregierten und anonymisierten Buchungsdaten für Ferienflüge, die von Drittanbietern bereitgestellt wurden.  
[5] Mastercard Economics Institute Analyse von aggregierten und anonymisierten Buchungsdaten für Ferienflüge, die von Drittanbietern bereitgestellt wurden.
[6] Mastercard Economics Institute, Dreaming of a European Summer. Die Sommersaison umfasst die Monate Juli bis August 2023.
[7] Mastercard Economics Institute Analyse der offiziellen Daten von Eurostat.
[8] Mastercard Economics Institute Analyse der offiziellen Daten von Eurostat.
[9] Mastercard Economics Institute Analyse der SpendingPulse Destinationen bis Ende März 2024.
[10] Mastercard Economics Institute, Dreaming of a European Summer. Die Sommersaison umfasst die Monate Juli bis August 2023.

Photo of Juliane Schmitz-Engels
Juliane Schmitz-Engels, Director, Communications Germany and Switzerland

Über das Mastercard Economics Institute

Das Mastercard Economics Institute wurde 2020 gegründet, um makroökonomische Trends aus Sicht der Verbraucher:innen zu analysieren. Ein Team von Ökonom:innen, Analyst:innen und Datenwissenschaftler:innen stützt sich auf die Erkenntnisse von Mastercard – einschließlich des Mastercard SpendingPulse –  und Daten Dritter, um regelmäßige Berichte zu wirtschaftlichen Themen für wichtige Kunden, Partner und politische Entscheidungsträger zu erstellen.

Über Mastercard, www.mastercard.com

Mastercard ist ein globales Technologieunternehmen im Zahlungsverkehr. Unser Ziel ist es, eine inklusive, digitale Wirtschaft voranzutreiben, von der alle profitieren und in der immer und überall sichere, einfache und smarte Zahlungen durchgeführt werden können. Mit sicheren Daten und Netzwerken, starken Partnerschaften und Leidenschaft helfen unsere innovativen Produkte und Lösungen Einzelpersonen, Finanzinstituten, Regierungen und Unternehmen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen – in mehr als 210 Ländern und Territorien.