Das Mastercard Economics Institute zeigt eine Verschiebung hin zu Wellness, Natur und Traumzielen

• Europäische Reisende suchen vermehrt sinnstiftende Erlebnisse wie Wellness, Sport, Abenteuer und Kulinarik.

• Grosse Sportevents wie das Champions-League-Finale führen zu deutlichen Anstiegen der Konsumausgaben vor Ort.

• Italien und Polen werden immer beliebter für Wellness- und Selbstfürsorge-Reisen.

• Istanbul, Cannes und Interlaken zählen zu den beliebtesten Reisezielen für internationale Feinschmecker.

• Der Abenteuertourismus in den nordischen Ländern boomt, besonders in Finnland.

Zürich, 13. Mai 2025 – Das Mastercard Economics Institute (MEI) hat heute seinen jährlichen Travel Trends Report 2025 veröffentlicht. Die Analyse der globalen Konsumentenausgaben zeigt: Europäer:innen lassen sich beim Reisen immer stärker von tiefergehenden, wertorientierten Motiven leiten – sie suchen nach Verbindung, Wellness, Sport, Abenteuern und Kulinarik. Während Wechselkurse und geopolitische Entwicklungen das Konsumverhalten durchaus beeinflussen, macht der Bericht deutlich: Es sind vor allem Leidenschaften und sinnstiftende Erlebnisse, die die Reisebranche weiterhin antreiben.

Der Bericht stützt sich auf eine einzigartige Analyse von aggregierten und anonymisierten Transaktionsdaten und Datenquellen von Drittanbietern und deckt auf, was genau die heutigen Reiseentscheidungen beeinflusst. Zu den wichtigsten europäischen Ergebnissen gehören:

Trendige Sommerziele für 2025

Flugbuchungsdaten zeigen, wohin es europäische Reisende im Sommer 2025 besonders zieht: Tokio, Palma de Mallorca, Osaka, Hurghada, Peking, Paris, Larnaca und London stehen ganz oben auf der Liste. Auffällig ist auch der Boom in Tirana – die albanische Hauptstadt verzeichnete von 2019 bis 2024 den stärksten Zuwachs an europäischen Besuchern, vor allem dank vieler italienischer Tourist:innen, und zählt damit zu den am schnellsten wachsenden Städtezielen Europas.

Italien und Polen positionieren sich im Wellness-Bereich

Laut der aktuellen Umfrage "Experience Economy in Europe" von Mastercard stehen Reisen, Outdoor-Aktivitäten und gutes Essen im Jahr 2025 ganz oben auf der Liste der Ausgabenprioritäten der Europäer. Das ist ein deutliches Zeichen für den Trend hin zu erlebnis- und wertebasierten Reisen. Zwei Drittel der Europäer:innen (70 %) geben an, dass das Abhaken von Aktivitäten auf ihrer persönlichen Bucket-List oberste Priorität hat. Um diesen Trend auch anhand konkreter Konsumentenausgaben über Ländergrenzen hinweg messbar zu machen, hat das Mastercard Economics Institute den Wellness Travel Index (WTI) entwickelt. Dieser Index listet die Reiseziele auf, die besonders stark im Bereich Wellness-Erlebnisse und Selbstfürsorge aufgestellt sind. Der steigende WTI-Wert für Italien und Polen zeigt, dass sich diese beiden Länder gezielt auf den wachsenden Wunsch der Reisenden nach Wellness-Angeboten und Auszeiten für die eigene Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden einstellen.

Istanbul, Cannes und Interlaken für internationale Feinschmecker

Die Analyse des Mastercard Economics Institute zeigt: Internationale Reisen befeuern auch die kulinarische Vielfalt. Istanbuls Restaurants begrüssten 2024 Gäste aus 67 Nationen – so viele wie in keiner anderen der 43 untersuchten Städte. Auch Cannes, Interlaken, Barcelona, Dubrovnik und Mykonos zählen zu den Top-Destinationen für Feinschmecker:innen aus aller Welt und bieten lebendige, internationale Gastronomieszene.

Nordische Abenteuer gewinnen weltweit an Beliebtheit

Das Mastercard Economics Institute hat untersucht, wie der Handel in den Regionen rund um Nationalparks zu den Touristenausgaben beiträgt – mit klarem Ergebnis: Der Abenteuertourismus in Nordeuropa boomt. Immer mehr Reisende suchen die unberührte Natur, die Ruhe der Wälder und die beeindruckenden Fjorde. Besonders Finnland ragt hervor und verzeichnet 7,1 % der gesamten grenzüberschreitenden Ausgaben rund um Nationalparks. Auch die Schweiz, Polen, Frankreich und Norwegen gehören zu den europäischen Ländern, in denen der Naturtourismus eine wichtige Rolle spielt.

Sportbegeisterung fördert das Reisen

Das MEI hat die Ausgaben im Umkreis von fünf Meilen rund um das Champions-League-Finale in London in den fünf Tagen vor und nach dem Spiel untersucht. Der Sieg von Real Madrid über Borussia Dortmund sorgte dafür, dass die Ausgaben in Deutschland um 61 % im Vergleich zum Vorjahr stiegen – deutlich mehr als der allgemeine Anstieg von 14 %. In Spanien schnellten die Ausgaben sogar um beeindruckende 148 % nach oben – ein klares Zeichen, dass die Fans ausgiebig feierten und kräftig Geld ausgaben.

Geschäftsreisen werden seltener, dafür aber länger

Nach Angaben des Mastercard Economics Institute dauern Geschäftsreisen heute im Schnitt länger als vor der Pandemie. So verlängerten sich etwa die Reisen von US-Geschäftsreisenden nach Europa von durchschnittlich 7,4 auf 8,1 Tage. Auch britische Geschäftsreisende bleiben auf ihren Trips länger – mit Ausnahme von Reisen nach Kanada und in die USA, die sich zwischen 2020 und 2025 verkürzt haben.

„Der europäische Reisesektor zeigt weiterhin eine beeindruckende Widerstandskraft“, so Natalia Lechmanova, Chief Economist Europe beim Mastercard Economics Institute. „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten beobachten wir, dass europäische Reisende verstärkt nach Erlebnissen suchen, die für sie persönlich Sinn stiften und langfristigen Wert haben – sei es bei Wellness-Retreats, kulturellen Entdeckungen oder Abenteuern in der Natur. Reisen sollen zunehmend den eigenen Werten und Wünschen entsprechen.“

Hier gibt es den vollständigen Report: Travel Trends 2025: Purpose-driven journeys. Andere Berichte und Insights des MEI finden Sie hier.