In Deutschland wird immer häufiger mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt
17. Dezember 2024 | Frankfurt | By Juliane Schmitz-Engels
- 88 Prozent der Deutschen erwarten digitale Bezahlmethoden in Geschäften
- Fehlt die Möglichkeit zur Kartenzahlung, verlassen 40 Prozent der Verbraucher:innen den Laden oder gehen erst gar nicht rein
- Mehr als 36 Prozent der Befragten nutzen bereits Mobile Payment
- Jede:r Dritte setzt bei der Authentifizierung auf biometrische Merkmale
- 41 Prozent können sich kassenloses Bezahlen im Laden vorstellen
Im Auftrag von Mastercard hat das Marktforschungsinstitut GfK im sechsten Jahr in Folge die aktuellen Bezahltrends in Deutschland untersucht. Dabei zeigt sich, dass vor allem das Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch weiter zunimmt. Der Einfluss neuer Technologien führt zudem zu einem Rekordhoch beim kontaktlosen Bezahlen, das mittlerweile 69 Prozent der Deutschen nutzen. Neben dem Aufschwung biometrischer Zahlungen, sind für viele Verbraucher:innen neue Konzepte wie das kassenlose Geschäft mit “Grab & Go” denkbar. Der stationäre Handel treibt solche Ansätze mit eigenen Apps und Self-Checkout-Lösungen voran.
Mobiles Bezahlen beliebt wie nie
Über ein Drittel der Befragten (36 Prozent) hat in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal mobil gezahlt. Im Vorjahr war es nur jede:r Vierte (26 Prozent). Bei den 18- bis 29-Jährigen nutzen fast zwei Drittel (64 Prozent) Mobiltelefon oder Smartwatch zum Bezahlen, 2023 waren es 48 Prozent. Jede:r Vierte in dieser Altersgruppe (26 Prozent) begleicht die Rechnung sogar immer über Mobile Payment, wenn möglich.

Mobile Payment im Jahresvergleich von 2021 bis 2024 © Mastercard
„Das Bezahlen mit dem Smartphone ist nicht nur komfortabel und schnell, sondern auch sehr sicher. Dabei wird die Kartennummer (PAN) durch einen pseudonymisierten Wert, den sogenannten Token, ersetzt. Dieser kann ausschließlich mit dem Smartphone eingesetzt werden, für das er erzeugt wurde", erklärt Dr. Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland.
Wesentliche Treiber für mobiles Bezahlen sind unter anderem Banken sowie Discounter und Supermärkte, die eigene Apps mit Bezahlfunktion anbieten. Um damit an der Kasse zu bezahlen, müssen Nutzer:innen ihre Debit- oder Kreditkarte in der jeweiligen App hinterlegen.
Kontaktloses Bezahlen nimmt weiter zu
Das kontaktlose Bezahlen ist längst zur Norm geworden. Auch nach der Pandemie nimmt die Beliebtheit weiter zu. 69 Prozent der Befragten haben dieses Jahr kontaktlos mit Karte, Smartphone oder Smartwatch bezahlt, ein Anstieg um 6 Prozentpunkte zum Vorjahr. Vor allem jüngere Menschen zwischen 18 und 39 Jahren begleichen ihre Rechnungen mindestens einmal täglich kontaktlos (36 Prozent). Insgesamt bezahlen acht von zehn Deutschen mindestens einmal pro Woche kontaktlos. Von denen die kontaktlos bezahlen, greifen 69 Prozent am liebsten zur physischen Karte, 29 Prozent bevorzugen das Smartphone und zwei Prozent Wearables wie zum Beispiel eine Smartwatch oder einen Bezahlring.

Kontaktloses Bezahlen im Jahresvergleich 2019 bis 2024 © Mastercard
Für die Befragten sind die Hauptvorteile des kontaktlosen Zahlens klar: Es ist schnell (56 Prozent) und einfach (50 Prozent). Vor allem das mobile Bezahlen ist sehr bequem, insbesondere wenn das Gerät mit Fingerabdruck oder Face-ID entsperrt wird. 41 Prozent nutzen bereits biometrische Merkmale zum Entsperren des Smartphones.
88 Prozent der Verbraucher:innen erwarten Kartenakzeptanz
Bei der kontinuierlich zunehmenden Beliebtheit digitaler Bezahlmethoden, ist es kein Wunder, dass die Kundschaft auch klare Erwartungen hat: Neun von zehn Befragten (88 Prozent) finden, dass Kartenzahlungen überall möglich sein sollten. 40 Prozent der Studienteilnehmer:innen haben bereits ein Geschäft verlassen oder es gar nicht erst betreten, weil ausschließlich Bargeld akzeptiert wurde. Die Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden wird zunehmend entscheidend aus Verbrauchersicht, denn 61 Prozent zahlen bevorzugt mit Karte, Smartphone oder Smartwatch.
Biometrische Authentifizierung: Besonders sicher und bequem
Bereits jede:r Dritte (35 Prozent) hierzulande hat biometrische Merkmale beim Bezahlen genutzt. Bei der biometrischen Authentifizierung wird die Identität eines Benutzers auf der Grundlage einzigartiger physischer Merkmale überprüft. Auch hier steht die jüngere Zielgruppe der neuen Technologie besonders aufgeschlossen gegenüber. 63 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und jede:r Zweite der 30- bis 39-Jährigen nutzen biometrische Merkmale zur Authentifizierung.

Nutzung biometrischer Merkmale beim Bezahlen © Mastercard
Am häufigsten werden Zahlungen per Fingerabdruck (70 Prozent) bestätigt. Weitere gängige Verfahren zur biometrischen Authentifizierung beim Bezahlen sind die Gesichtserkennung (44 Prozent), die Stimme (10 Prozent) und der Iris-Scan (8 Prozent).

Genutzte biometrische Merkmale als Ersatz für Passwort oder PIN © Mastercard
Biometrisches Bezahlen an der Kasse: Bezahlen per Augenzwinkern?
43 Prozent können sich biometrische Bezahlverfahren an der Ladenkasse vorstellen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, wo dies 34 Prozent der Befragten angaben.

Biometrisches Bezahlen im Vergleich der Altersgruppen © Mastercard
Die Technologie birgt großes Potenzial. Erste Pilotprojekte zur Erprobung biometrischer Kassensysteme laufen bereits. Beim Bezahlen identifizieren sich Kund:innen per Iris-Scan an einem Terminal, indem sie ihr Gesicht vor eine Kamera halten. Aber auch andere biometrische Verfahren werden derzeit getestet.
„Biometrische Kassensysteme vereinfachen den Bezahlvorgang im Geschäft, da die Kund:innen weder Bargeld noch eine physische Karte oder ein mobiles Gerät benötigen, um ihre Einkäufe zu bezahlen“, erklärt Dr. Peter Robejsek. „Wir sind davon überzeugt, dass biometrische Verfahren einen erstklassigen Komfort und zusätzliche Sicherheit bieten.“

Dr. Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland © Mastercard
40 Prozent der Verbraucher:innen schätzen die Sicherheit biometrischer Bezahlverfahren, da diese einzigartigen, individuellen Merkmale nicht leicht gefälscht werden können. Zudem muss sich niemand mehr eine PIN merken. Das empfinden 40 Prozent der Befragten als bequemer. 28 Prozent gaben zudem an, dass es schneller geht.
Kassenloses Bezahlen im Laden: Die Zukunft des Einzelhandels?
Die Biometrie wird in Zukunft vor allem beim sicheren und bequemen Bezahlen in autonomen Stores eine wichtige Rolle spielen. Viele Handelsketten testen zum Beispiel Läden ohne Personal und klassische Kassen. Damit dort sicher bezahlt werden kann, ist die Identifikation der Kund:innen eine wesentliche Voraussetzung. Dieser Check-in kann nicht nur per Karte oder Smartphone, sondern auch mittels Biometrie erfolgen.
41 Prozent der Befragten können sich das Einkaufen mit solch einem automatisierten Bezahlvorgang im Hintergrund vorstellen, bei dem die Abrechnung beispielsweise per Gesichtserkennung erfolgt. Vor allem die Jüngeren zwischen 18 und 39 Jahren (57 Prozent) stehen derartigen „Walk-in“-Lösungen aufgeschlossen gegenüber, die ein besonders bequemes, reibungsarmes stationäres Einkaufserlebnis bieten.
Mit dem “Biometric Checkout Program” bietet Mastercard ein technisches Rahmenwerk, das dazu beitragen soll, Standards für neue Bezahlmethoden zu etablieren. Es stehen verschiedene biometrische Verfahren zur Verfügung, darunter Handflächen-, Gesichts- oder Iris-Scan.
Die Studienergebnisse verdeutlichen: Deutschland steckt mittendrin in einer digitalen Zahlungsrevolution – angetrieben von neuen Technologien, die immer mehr Sicherheit und Komfort bieten.
Methodik:
Im Auftrag von Mastercard wurde mit dem GfK eBUS® eine repräsentative Stichprobe von 1.004 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren online befragt. Die Befragung zu „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2024“ wurde im Zeitraum vom 31. Oktober bis 4. November 2024 durchgeführt.
Über Mastercard (NYSE: MA), www.mastercard.com
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