Europäische Wirtschaft steuert 2025 auf Wachstum und steigende Kaufkraft zu: Mastercard Economics Institute über die globalen Aussichten im Jahr 2025
10. Dezember 2024 | Waterloo, Belgien | By Juliane Schmitz-EngelsDie Weltwirtschaft wird laut dem jüngsten Economic Outlook Bericht des Mastercard Economics Institute um 3,2 Prozent im Jahr 2025 wachsen. Im vergangenen Jahr betrug das Wachstum noch 3,1 Prozent. Die lockere Geldpolitik und die soliden Verbraucherdaten sorgen für Rückenwind, während die wirtschaftliche Entwicklung in Europa durch eine straffere Finanzpolitik und Unsicherheiten im Handel belastet wird. Die Inflations- und Wachstumsraten dürften sich dennoch weiter stabilisieren.
Auf der Grundlage einer einzigartigen Analyse von aggregierten und anonymisierten Daten sowie von Quellen Dritter analysiert der Bericht Economic Outlook 2025 die wichtigsten Trends in 74 globalen Märkten, wobei Europa als Schwerpunkt für das kommende Jahr hervorgehoben wird.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts gehören:
Mäßige Beschleunigung des Wachstums für Europa. Die Weltwirtschaft soll 2025 voraussichtlich mit einem Wachstum von 3,2 Prozent an Fahrt gewinnen, nachdem sie 2024 ein Wachstum von 3,1 Prozent verzeichnete. In Europa zeichnet sich eine moderate Expansion ab. In den nordischen Ländern wird sich das Wachstum von 1,3 % auf 1,7 % und in Mittel- und Osteuropa von 1,8 % auf 3,0 % beschleunigen. Während die Inflation in den meisten europäischen Ländern voraussichtlich dem Ziel der Zentralbank näherkommt, da die Inflation im Dienstleistungssektor nachlässt, wird das Wachstum sowohl positiv durch sinkende Zinssätze als auch negativ durch straffere Fiskalpolitik und globale Handelsunsicherheiten beeinflusst.
Die europäischen Verbraucher bleiben widerstandsfähig. Die Arbeitslosenquoten werden den Prognosen zufolge auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben, auch wenn sie leicht ansteigen. Das Wachstum des real verfügbaren Einkommens - die Differenz zwischen Lohnerhöhungen und Inflation - wird weiterhin positiv bleiben und damit die Erholung der Kaufkraft der Verbraucher sichern. Gleichzeitig werden sinkende Zinssätze den Druck auf Haushalte mit variabel verzinsten Hypotheken mindern. Besonders in den nordischen Ländern, wo variable Hypotheken vorherrschen, dürften niedrigere Zinssätze die Immobilienmärkte und den privaten Konsum wiederbeleben. Sinkende Zinssätze könnten zudem die derzeit hohen Sparraten der Haushalte reduzieren.
Reisezwillinge werden immer beliebter. Im Reisesektor entscheiden sich preisbewusste europäische Reisende für "Reisezwillinge" - preiswertere oder weniger überlaufene Alternativen zu beliebten Reisezielen. So verzeichnet beispielsweise Dublin im Vergleich zu London ein höheres Wachstum bei Hotelbuchungen, während Kopenhagen Amsterdam überflügelt. Ebenso gewinnt Stockholm, das "Venedig des Nordens", gegenüber Venedig an Zugkraft, und Sevilla bietet eine attraktive Alternative zu Madrid. Innerregionaler Reiseverkehr, insbesondere innerhalb Europas, dominiert die grenzüberschreitenden Hotelausgaben.
Anhaltende Konzentration auf Erlebnisse. Die Ausgaben für Erlebnisse und "große Momente" bleiben robust. Sinkende Zinssätze dürften die Ausgaben erhöhen, indem sie den Kauf hochpreisiger Güter wie Elektronik, Möbel und Haushaltsgeräte ankurbeln. Gleichzeitig suchen europäische Verbraucher weiterhin nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und profitieren von der wachsenden Innovation und Digitalisierung im Einzelhandel, die ihnen mehr Auswahl bietet und Unternehmen effizientere Betriebsabläufe ermöglicht.
Der Aufstieg der SHEeconomy. Auf dem globalen Arbeitsmarkt, inklusive Europa, ist ein bemerkenswerter Wiedereinstieg von Frauen ins Berufsleben zu beobachten, auch bekannt als das Phänomen der "SHEeconomy". In fast allen europäischen Volkswirtschaften ist die Erwerbsquote von Frauen deutlich gestiegen, was auf flexiblere Arbeitsregelungen, die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen in Sektoren wie dem Gesundheits- und dem Bildungswesen sowie auf eine niedrigere Ausgangsbasis zurückzuführen ist, die mehr Raum für Wachstum lässt.

Natalia Lechmanova, Chefvolkswirtin für Europa beim Mastercard Economics Institute
Natalia Lechmanova, Chefvolkswirtin für Europa beim Mastercard Economics Institute, erläutert: "Europas Wirtschaftswachstum wird sich 2025, unterstützt durch sinkende Zinsen, leicht beschleunigen, zugleich aber schwach bleiben, da eine straffere Fiskalpolitik und Handelsunsicherheiten sich negativ auswirken. Die Verbraucher bleiben der Fels in der Brandung, gestützt durch solide wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine anhaltende Erholung der Kaufkraft. Auch wenn die Preissensibilität etwas nachlässt, werden die Verbraucher voraussichtlich weiterhin Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen, sei es bei besonderen Erlebnissen oder neuen Anschaffungen."
Über Mastercard (NYSE: MA), www.mastercard.com
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