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Innovation

18. Januar 2023

 

DLD-Konferenz 2023: Ist Europa noch wettbewerbsfähig?

Peter Bakenecker

Präsident, Zentraleuropa, Mastercard

Europa war einst unangefochtener Vorreiter, wenn es um Innovationen ging: Die Forscher und Innovatoren des Kontinents trugen maßgeblich zu bahnbrechenden Erfindungen wie dem Verbrennungsmotor, dem Radio und dem World Wide Web bei. In den vergangenen Jahrzehnten waren die Investitionen in Forschung und Entwicklung in den europäischen Ländern unübertroffen – und das überall auf der Welt.

Doch seit einigen Jahren scheinen die europäischen Unternehmen ins Hintertreffen zu geraten, insbesondere bei der Entwicklung neuer Technologien und digitaler Innovationen.

Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, an der DLD-Konferenz von Hubert Burda Media teilzunehmen und über die Eckpfeiler für ein erfolgreiches Europa zu diskutieren.

Peter Bakenecker auf der DLD Munich 2023.

Europa hat ein großes Innovationspotenzial

Meine Mitdiskutanten und ich waren uns einig, dass es in Europa keinen Mangel an innovativen Ideen und Unternehmen gibt. Es gibt jedoch viele Hindernisse für die Umsetzung dieser Ideen, nicht zuletzt ein Ökosystem, das nicht immer Anreize für Innovationen bietet.

Mastercard hat eine starke Präsenz in Europa und eine lange Geschichte als Plattform, die europäischen Unternehmen jeder Größe hilft, die Vorteile digitaler Technologien zu nutzen. In den vergangenen 50 Jahren waren wir ein verlässlicher Partner europäischer Unternehmen bei jedem Schritt der digitalen Transformation.

 

Mastercard bündelt Know-how in europäischen Tech-Hubs

Im Laufe der Jahre hat Mastercard in Europa viel investiert, um neue Technologien und Innovationen voranzutreiben, insbesondere in Bereichen wie E-Commerce, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Blockchain und Cybersicherheit. Im vergangenen Jahr eröffnete Mastercard einen neuen Tech-Hub in Dublin mit einer Kapazität von 2.000 Experten und ergänzte damit die Arbeit, die bereits in unseren anderen europäischen Hubs in den Bereichen Nachhaltigkeit, Cybersicherheit und Tourismus geleistet wurde.

In diesen Hubs arbeiten wir mit führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen. Wir bringen die führenden Köpfe Europas und darüber hinaus zusammen, um fortschrittliche Technologien zu nutzen und innovative Geschäftslösungen zu liefern. Gemeinsam mit Kunden und Partnern arbeiten wir an neuen Konzepten und Produkten – vom Customer Journey Mapping über UX Design, Rapid Prototyping bis hin zur technischen Planung. Wir unterstützen sowohl etablierte Player als auch Start-ups bei der Entwicklung, Vermarktung und Skalierung neuer Produkte und Lösungen.

Meiner Meinung nach wird der Begriff des Geldes gerade neu definiert. In Zukunft werden wir in unserem Alltag vermehrt mit nicht-traditionellen Vermögenswerten wie Daten, Kryptowährungen oder digitalen Gütern bezahlen.

 

Startups treiben die digitale Transformation voran

Insbesondere im Finanzsektor wird die rasante digitale Transformation vor allem von Startups vorangetrieben. Einigen Schätzungen zufolge hat die europäische Technologieindustrie ein Volumen von rund 2,5 Billionen Euro. Damit ist Europa eine der am schnellsten wachsenden Regionen für private Kapitalinvestitionen. Auf europäische Startups entfiel rund ein Drittel der weltweiten Finanzierungsrunden von bis zu 5 Millionen US-Dollar (im Vergleich zu 35 Prozent in den USA). Dies zeigt das Vertrauen der Investoren in europäische Startups.

Die aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen beeinflussen das Anlageverhalten jedoch nachhaltig. Nach Jahren massiven Wachstums ist der Gesamtwert des europäischen Ökosystems im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2010 gesunken.

 

Mastercard unterstützt Startups mit Know-how und skalierbaren Technologien

Mastercard unterstützt seit langem innovative Startups in der Spätphase und hilft ihnen, die digitale Transformation auf globaler Ebene erfolgreich zu gestalten. Mit dem Start Path-Programm nutzt Mastercard seine Partnerschaften auf der ganzen Welt und stellt teilnehmenden Tech-Startups sein Know-how und seine Technologien zur Verfügung, die einen effizienten Zugang zum Ökosystem, einen schnellen Markteintritt und eine globale Expansion ermöglichen. Dies ermöglicht es Tech-Startups, schneller zu skalieren.

Seit 2014 haben mehr als 250 Startups an dem Programm teilgenommen, darunter viele europäische Erfolgsgeschichten wie N26, Railsr oder Revolut. Das Programm hilft auch Banken und Einzelhändlern, die Entwicklung kommerzieller Produkte und Lösungen durch die Zusammenarbeit mit Start-ups zu beschleunigen.

 

Grund zum Optimismus

Ich bin sehr optimistisch und glaube, dass die Innovation auch weiterhin aus Europa kommen wird. Wir werden weiterhin eine aktive Rolle spielen und ein Partner für alle großen Innovatoren sein, um Europa zur besten Region zu machen, die es sein kann. Gleichzeitig wird das Tempo des digitalen Wandels auch davon abhängen, ob Europa in der Lage ist, ein innovationsfreundliches Ökosystem mit einem geeigneten Rechtsrahmen aufzubauen und zu erhalten.

Die vollständige Diskussion finden Sie auch hier.