Mastercard-Finanzstudie zum Weltfrauentag: Nur ein Viertel der Frauen in Österreich fühlt sich am Arbeitsplatz fair entlohnt

7. März 2024 | Wien | Von Nicole Krieg
  • Gender Pay Gap beeinflusst jede vierte Frau in Österreich in ihrer finanziellen Unabhängigkeit
  • Tabu-Thema Geld: Jede dritte Frau in Österreich hat Angst über ihre Finanzen zu sprechen.
  • Soziale Medien wie TikTok spielen eine immer wichtigere Rolle in der finanziellen Bildung. 

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März, der dieses Jahr unter dem Motto „Invest in Her, Accelerate Progress“ steht, zeigt Mastercard[1], wie finanziell unabhängig sich Frauen in Europa fühlen. In der diesjährigen Umfrage wurden mehr als 12.000 Frauen und Männer aus zwölf europäischen Ländern – darunter auch Österreich – zum Thema Finanzinklusion befragt.

Die Studienergebnisse zeigen unter anderem Aufholbedarf für Österreichs Unternehmen: Nur 26 Prozent der Frauen in Österreich denken, dass ihr Arbeitsplatz Maßnahmen wie gleiche Entlohnung und gute Pensionsregelungen bietet. Der bekannte Gender Pay Gap beeinflusst 2024 weiterhin das Leben und finanzielle Fortkommen von Frauen. Mehr als jede Vierte (27 Prozent) in Österreich sagt aus, dass der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen sie in ihrer finanziellen Unabhängigkeit einschränkt. Das Ergebnis liegt knapp unter dem Europa-Durchschnitt von 28 Prozent. Besonders stark von der ungleichen Entlohnung beeinflusst werden Frauen in Portugal (41 Prozent) und Polen (37 Prozent). Laut UN Women wird die Lohngleichheit weltweit bei den derzeitigen Entwicklungen erst 2069 erreicht.[2]

„In den letzten Jahren ist bei der Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz viel Positives geschehen. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen aber eindeutig, dass es noch sehr viel zu tun gibt, insbesondere wenn es um die Förderung der finanziellen Selbstbestimmung von Frauen und Ungleichheiten im Job geht“, so Nicole Krieg, Head of Marketing and Communications bei Mastercard in Österreich. „Wir engagieren uns stark dafür, eine bessere Welt für Frauen in der Arbeit und in der Gesellschaft zu schaffen, indem wir für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis sorgen und die Karrieremöglichkeiten unserer weiblichen Angestellten fördern.“ 

Den Gender Pay Gap hat Mastercard bereits geschlossen. Frauen verdienen im Unternehmen für denselben Job am selben Karrierelevel einen Euro für jeden von Männern verdienten Euro. Auch Kleinunternehmerinnen, Start-Ups sowie junge Mädchen in MINT-Karrieren[3] unterstützt Mastercard gezielt. Mit der Initiative „Girls4Tech“ werden bedeutende Maßnahmen für die Förderung der nächsten Generation gesetzt. Das Programm hat mittlerweile bereits circa 6 Millionen Mädchen erreicht und sie zu einer Karriere im MINT-Bereich begeistert. Das Programm wird in 63 Ländern weltweit durchgeführt, davon liegen 23 in Europa.

Finanzielle Unabhängigkeit stärkt das Selbstvertrauen

In der Studie wurde außerdem untersucht, was finanzielle Unabhängigkeit für Frauen in Europa bedeutet und wie es um ihre finanzielle Bildung und Selbstbestimmung steht. 39 Prozent der Frauen beschreiben finanzielle Unabhängigkeit damit, dass der Blick auf den Kontostand kein negatives Gefühl mehr auslöst.

Grundsätzlich fühlen sich 75 Prozent der Frauen in Österreich finanziell unabhängig, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt (69 Prozent). Nur Frauen in Frankreich und in den Niederlanden (je 77 Prozent) fühlen sich finanziell noch freier. Ein Wert, der sich positiv auf Frauen auswirkt: 43 Prozent gaben an, dass finanzielle Unabhängigkeit ihr Selbstvertrauen gestärkt hat.

Jede Vierte Frau in Österreich fühlt sich finanziell abhängig

Dennoch sind es 24 Prozent – das ist beinahe jede vierte Frau in Österreich – die sich finanziell abhängig fühlen. Von dieser Gruppe sind 26 Prozent der Meinung, dass sie ihre finanzielle Unabhängigkeit nie erreichen werden. Andere Länder in Europa zeigen ein noch härteres Bild. 50 Prozent der finanziell abhängigen Frauen in Frankreich und je 48 Prozent jener in Deutschland und Italien glauben nicht an ihre finanzielle Unabhängigkeit.

Finanzen werden nicht ausreichend priorisiert

Die Ergebnisse zeigen, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen in Österreich einen zu niedrigen Stellenwert besitzt. Auch wenn 23 Prozent der Österreicherinnen in der glücklichen Lage sind, sich aufgrund ihrer finanziellen Stabilität keine Sorgen über ihre Finanzen machen zu müssen, sieht das Thema bei vielen anders aus. 26 Prozent der Frauen steht nicht genügend Geld zur Verfügung, um sich mit dem Thema Sparen oder Investieren auseinanderzusetzen. Für fast jede fünfte Frau (21 Prozent) sind die Gedanken über ihre Finanzen außerdem mit hohem emotionalem Stress verbunden. Weitere 21 Prozent fühlen sich von der Komplexität finanzieller Angelegenheiten überwältigt. Hier herrschen in Österreich eindeutige geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer haben hierzulande viel eher das Gefühl von finanzieller Stabilität als Frauen.

Jede dritte Frau in Österreich hat Angst über Finanzen zu sprechen

In Österreich wird bekanntlich nicht gerne über Geld geredet – dem stimmen 36 Prozent der befragten Frauen und auch Männer zu. Österreich bildet im europäischen Vergleich beinahe das Schlusslicht. Diese kommunikative Barriere spiegelt sich in der Angst der Frauen wider, über die eigenen Finanzen zu sprechen. Beinahe jede dritte Frau (32 Prozent) hat Angst vor einer negativen Verurteilung. 35 Prozent der Österreicherinnen gaben sogar an, dass sie bei dem Thema Bedenken hinsichtlich ihrer Privatsphäre haben.

Finanzielle Bildung: Aufstieg der sozialen Medien, KI-Hype lässt warten

Deutlich hervorgehoben hat sich der Aufstieg der sozialen Medien als Instrument zur finanziellen Bildung. 28 Prozent der Frauen in Österreich geben an, dass sie soziale Medien für ihre finanzielle Weiterbildung nutzen. Besonders bei der Effektivität von TikTok als Quelle für Finanzinformationen sind österreichische Frauen aber skeptisch.

Im Gegensatz zu anderen Lebensbereichen ist der Hype rund um die Künstliche Intelligenz beim Thema Finanzberatung noch nicht angekommen. Nur 4 Prozent der Frauen geben an, dass sie digitale oder KI-Vermögensberater nutzen, bei den Männern sind es bereits 8 Prozent.

Familie hat hohen Stellenwert für die Finanzbildung

Einen hohen Stellenwert in der allgemeinen Finanzbildung hat für Österreicherinnen die Familie. Jede zweite Frau gibt an, dass ihre Familie / ihre Eltern die Hauptquelle für ihr Finanzwissen darstellt. Dies liegt über dem europäischen Durchschnitt (44 Prozent).

Das generelle Interesse an den eigenen Finanzen ist in Österreich jedoch verbesserungswürdig. Nur 44 Prozent der befragten Frauen sind daran interessiert, ihre eigenen Finanzen zu verbessern. Damit weichen ihre Angaben stark von den Antworten von Frauen in Ländern wie Portugal (71 Prozent), Polen (67 Prozent) oder Italien (57 Prozent) ab.

[1] Repräsentative Studie von Vitreous Worldwide im Auftrag von Mastercard: Online durchgeführte Panelstudie unter 12.146 Frauen und Männer ab 18 Jahren, von 2. - 7. Jänner 2024 in 12 europäischen Ländern.

[2] https://www.unwomen.org/en/news/in-focus/csw61/equal-pay

[3] Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik

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Nicole Krieg, Head of Marketing and Communications Austria

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